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Zahlen und Fakten
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Im Jahr 2021 haben wir 205.192 Beratungsgespräche in der Bewährungshilfe durchgeführt. Bei 17.303 Klientinnen und Klienten waren das jährlich durchschnittlich 11,9 Beratungsgespräche pro Klient bzw. Klientin in der Bewährungshilfe. Trotz der Schwierigkeiten, die sich durch die Kontaktbeschränkungen, die aufgrund der Corona-Pandemie erlassen wurden, haben unsere Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer den Kontakt zu den ihnen unterstellten Straffälligen nicht verloren und haben neue Wege in der Kommunikation beschritten. Neben den persönlichen Terminen in unseren Dienststellen, haben wir mit den Klientinnen und Klienten auch digitale Meetings abgehalten.
Mehr zu uns und unserer Arbeit finden Sie hier.
Übergangsmanagement
Justizvollzug und Bewährungshilfe auf einem gemeinsamen Weg
"Nach zwei Jahren im Online-Format konnten sich am 27.04.2022 Kolleginnen und Kollegen der BGBW und des Justizvollzugs wieder in Präsenz zu der Frage austauschen, wie der Übergang von Haft in die Freiheit noch besser gestaltet werden kann.
- Wo spielt Corona im Alltag noch eine Rolle und wie wurden die letzten zwei Jahre erlebt?
- Welche Rolle spielt die Digitalisierung beim Thema Haftentlassung?
- Kernthema der Konferenz war die Optimierung des Informationsaustausches mit dem Ziel, das sogenannte "Entlassungs-Loch" zu vermeiden, also die kritische Phase direkt nach Haftentlassung.
Ein großer und gelungener Schritt in Richtung engere Zusammenarbeit war die Schaffung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe, in der Kolleginnen und Kollegen vom Sozialdienst im Vollzug und der BGBW Wege erarbeiten konnten, diese Entlass-Lücke weiter zu schließen.
Zeitnah werden diese Möglichkeiten im Rahmen von Pilotprojekten in verschiedenen Justizvollzugsanstalten und Einrichtungen der BGBW auf Praxistauglichkeit getestet und im Austausch mit den Fachkräften vor Ort weiter optimiert.
Wir bedanken uns für das Engagement aller Beteiligten und den lebendigen und konstruktiven Austausch."
-Julia Audick, Zentralbereich Sozialarbeit
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Fluktuationsrate
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Wir bleiben uns treu: unsere Fluktuationsrate liegt derzeit bei 2,3 %.
#wirsindBGBW:
+ Onbording für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
+ Personalentwicklung z.B. Fortbildungsprogramm
+ Flexible Arbeitszeiten
(Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege ist uns besonders wichtig)
+ voll ausgestattete Arbeitsplätze (z.B. Laptop, Diensthandy)
+ diverse Kommunikationskanäle intern / extern
+ Für- und Vorsorge (betriebliche Altersversorgung)
+ Gesundheitsmanagement
(z.B. jährlich augenärztliche Untersuchung, Betriebssport, Obstkorb etc.)
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Vollzeit - Teilzeit in der BGBW
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Eine gelungene Work-Life-Balance setzt die Berücksichtigung aller Lebensbereiche voraus. Die
Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ist uns sehr wichtig. Gerade in den Hochphasen der Corona-Pandemie war es uns ein großes
Anliegen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen und zu entlasten.
Dazu zählt auch die Möglichkeit der Teilzeitarbeit. So bekommen wir Familie und Beruf unter einen Hut: 46 % unserer
Beschäftigten arbeiten in Teilzeit.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGBW
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Ganz aktuelle Zahlen haben uns erreicht und wir sind stolz auf jeden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darum an dieser Stelle:
Vielen Dank für Ihr Engagement - für Menschen am Rande der Gesellschaft!
In unseren Dienststellen in ganz Baden-Württemberg arbeiten 475 hauptamtliche Bewährungs- und Gerichtshelferinnen und -helfer sowie Mediatorinnen und Mediatoren in Strafsachen mit straffällig gewordenen Menschen. In diesem Kontext engagieren sich auch 535 ehrenamtliche Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer und leisten somit einen wertvollen Beitrag zur (Wieder-) Eingliederung in unsere Gesellschaft.
Alles zu unserer Arbeit findet ihr hier auf dieser Website: Mehr
Arbeitskreis Sucht
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Vernetzung ist ALLES!
#gemeinsamfürdieresozialisierung
Am 19.05 fand eine Veranstaltung des "Mannheimers Arbeitskreises Sucht" statt.
Unsere Kolleginnen und Kollegen der Einrichtung Mannheim waren mit dabei und konnten sich hier auf dem Marktplatz der Stadt Mannheim am
Stand der Selbsthilfegruppe (SHG) beteiligen.
"Wir konnten unsere Akteure des Kommunalen Netzwerks Mannheim persönlich treffen, uns rege austauschen und für drei
Besuchergruppen des Veranstalters (Mitarbeitende aus anderen Suchthilfe-Einrichtungen und der Polizei sowie Studierende & Dozentinnen
und Dozenten) eine Infoveranstaltung bieten. Intensiv waren auch unsere Gespräche mit vier Selbsthilfegruppen, den Suchtbeauftragten
der Stadt Mannheim (Jugendamt + Gesundheitsamt), dem Haus Bethanien und dem Baden-Württembergischer Landesverband für
Prävention und Rehabilitation (bwlv)."
Gregor Spitzmüller, Bewährungshelfer in Mannheim
Wir danken dem Veranstalter für die Organisation und unserer Kollegin Melanie Fischer, die unsere Teilnahme in Ihrer Funktion als
Spezialistin für das Thema Sucht in der Einrichtung Mannheim ermöglicht hat.
Gemeinsam können wir mehr erreichen, Netzwerkarbeit ermöglicht unseren Klientinnen und Klienten eine ganzheitliche Betreuung und
Unterstützung.
Fortbildungsprogramm
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Wir nehmen die fachliche Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst und freuen uns über jährlich 250
Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unserem internen Fortbildungsprogramm.
In diesem Jahr haben wir 45 Referentinnen und Referenten bei 38 Seminaren in den Kernbereichen der Sozialarbeit, der Verwaltung und der
Arbeitssicherheit im Einsatz.
Resozialisierungshelfer auf vier Pfoten
„Der Mensch scheint instinktiv den Kontakt zu einem Lebewesen zu suchen, welches alleine durch sein Dasein auf ihn beruhigend, versöhnlich wirkt.“ (Otterstedt 2001, S. 17)
Unser Kolleginnen Sina Walter und Stephanie Ginter haben das Projekt „Resozialisierungshelfer auf vier Pfoten“ ins Leben gerufen und möchten damit eine neue Methode im Arbeitsfeld der Bewährungshilfe etablieren. Bei ihrem Projekt geht es darum, durch den Einsatz eines Hundes die pro-sozialen Fähigkeiten und Ressourcen der Klientinnen und Klienten zu fördern. Durch gezielte Übungen mit dem Hund sollen die Klientinnen und Klienten angeregt werden ihre Verhaltensweisen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Neue Sichtweisen können entstehen und sukzessive in den eigenen Alltag integriert werden, mit dem Ziel weitere Perspektiven für eine erfolgreiche Resozialisierung zu erarbeiten.
Für eine professionelle und qualifizierte Umsetzung unseres Projekts erweitern wir unser Wissen durch die Teilnahme an Fortbildungen, Fachtagungen und Arbeitskreisen. Parallel hierzu besucht Sina Walter eine zweijährige Weiterbildung zur Fachkraft Tiergestützte Intervention.
In Kürze gibt es noch mehr Einblicke ins Projekt und auch weiterführende Informationen auf unserer Website dazu!
Klienten-Befragung
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Am 23.03.2022 fand ein Gruppeninterview mit sieben Klienten der BGBW statt.
Unter der Leitung von Fabienne Ramallal, Katharina Heitz und Severine Hausmann wurden unsere Klienten zu ihren Erfahrungen in der
Bewährungshilfe befragt. Der Austausch war rege und es wurde deutlich, dass Resozialisierung nur gelingen kann, wenn das Zusammenspiel
zwischen den Betroffenen, den Kooperationspartnern, der Bewährungshilfe und der Gesellschaft funktioniert. „Es ist sehr
schwierig, Arbeit zu finden, wenn man mal im Knast war.“ war die Aussage eines Klienten sowie der Apell „Bleibt bitte
menschlich, auch uns Straffälligen gegenüber“.
Das oft mangelnde Angebot an Therapieplätzen wurde als Schwierigkeit deutlich und der Wunsch und Bedarf nach Austausch unter den
Betroffenen: „Ich habe hier keine Familie und niemanden, meine Bewährungshelferin hört mir zu und unterstützt
mich!“. „Diese Gesprächsrunde hat mir jetzt richtig gut getan“ war das Fazit eines Klienten, dem alle Teilnehmer
zustimmen konnten.
Das Interview war für uns sehr wichtig, um unserem Anspruch - unsere Kernleistungen für unsere Klientinnen und Klienten
täglich zu verbessen – zu entsprechen. Einmal mehr hat es uns gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns täglich für
die Resozialisierung straffällig gewordener Menschen einsetzen. Die Befragung fand im Rahmen unser Zukunftsplanung BGBW´25 statt.
Hier wird es in den nächsten Monaten Workshops mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, externen Partnern wie
Richterinnen und Richten, Staatsanwältinnen und Staatsanwälten, der freien Straffälligenhilfe und Vertreterinnen und
Vertretern des Justizministeriums geben.
Künftig sollen die Klientinnen und Klienten regelmäßig befragt werden.
Häusliche Gewalt
Unser Kollegin Nina Heller ist ein Teil des interdisziplinären Teams des "runden Tisches häusliche Gewalt" im Landkreis Ludwigsburg. Mehr zu dieser wichtigen Arbeit für den Opferschutz erfahrt ihr im Video von Scala TV.
Sie sind von Häuslicher Gewalt betroffen oder haben einen anderen Krisenfall?
Wir stellen eine Übersicht zu Hilfsangeboten in Notfall- und Krisensituationen zu Verfügung.
Schnell. Unkompliziert. Anonym.
Zur Übersicht
Schwerbehindertenquote in 2021
Die BGBW übertrifft 2021 erneut die vorgeschriebene Schwerbehindertenquote mit einem Anteil von 5,83 % der Beschäftigten deutlich.
Private und öffentlichrechtliche Arbeitgeber, die über 20 Arbeitsplätze verfügen, haben auf mindestens 5 % der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen (§ 154 Absatz 1 SGB IX). Ansonsten ist eine Ausgleichszahlung zu leisten.
Uns ist es ein großes Anliegen die Quote jährlich zu erfüllen und schwerbehinderte Menschen im Bewerbungsprozess
besonders zu berücksichtigen.
Wie viele Frauen arbeiten der BGBW?
Wir freuen uns, dass wir 371 Mitarbeiterinnen bei der BGBW beschäftigen können, die sich jeden Tag für die Resozialisierung straffälliger Menschen einsetzen. Wir wünschen einen schönen "Internationalen Frauentag". Uns liegt am Herzen, dass jeder Mensch willkommen ist, ganz unabhängig von seinen Voraussetzungen.
Stand 07.03.2022 beschäftigen wir insgesamt 496 Hauptamtliche, davon sind 371 Frauen und 125 Männer.
Ich arbeite mit StraftäterInnen am Weg zurück
Was treibt eine junge Frau an, ihren Berufsalltag Täterinnen und Tätern zu widmen und was bedeutet dies für die Opfer und unsere Gesellschaft?
All das erfahrt ihr im Blogbeitrag zum Interview mit unserer Kollegin.
Wir danken „Stadt Land Mama“ für das Interesse an unserer Arbeit und die Veröffentlichung!
Blick nach vorn!
Blick nach vorn!
Sophia ist ehrenamtliche Bewährungshelferin bei der BGBW und ist in der Einrichtung Stuttgart tätig.
Resozialisierung verstehen wir als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und das ehrenamtliche Engagement ist hierbei ein wichtiger Pfeiler.
An einem sonnigen Tag haben wir dieses schöne Foto von Sophia und ihrem Klienten in der Einrichtung Stuttgart gemacht, sie blicken
gemeinsam nach vorne.
Wenn die Klientinnen und Klienten ihre Vergangenheit aufarbeiten und Verantwortung übernehmen, kann der Blick nach vorne in eine
straffreie Zukunft gelingen. Sophia hilft ihren Klientinnen und Klienten dabei, neue Ziele und Handlungsalternativen zu erarbeiten und
umzusetzen. Sie unterstützt, motiviert und gibt Hoffnung und Zuversicht.
Danke Sophia für Dein Engagement!
"Manche Täter sind auch Opfer"
Der Podcast, erschienen am 01.01.2022 beim MDR AKTUELL zum Thema Bewährungshilfe: "Manche Täter sind auch Opfer" bietet einen spannenden Einblick in die Arbeit unserer Kollegin Annika.
Als Bewährungshelferin arbeitet Annika mit Menschen, die teils schwere Verbrechen begangen haben. Dabei stecken hinter den Straftaten
nicht selten tragische Lebensgeschichten.
Zahlen und Opferbeichte
2020 wurden von unseren Gerichtshelferinnen und Gerichtshelfer 825 Opferberichte erstellt.
Die Rechte der Opfer zu stärken und durch die Arbeit mit Täterinnen und Täter neue Opfer zu verhindern – das treibt
uns an!
Opferberichte können dazu dienen, den Gerichten und Staatsanwaltschaften einen umfassenden Überblick über die Folgen der
Taten für das Opfer darzulegen.
Die Gespräche mit den Geschädigten finden in einem vertrauensvollen Setting statt und bieten Raum für die Fragen und
Anliegen der Opfer.
Betreute Personen
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Ein Rückblick ins Jahr 2020 in dem wir rund 31.101 Personen in unseren Leistungsbereichen betreut und begleitet haben.
Bewährungshilfe: 23.824
Gerichthilfe: 5.111
Täter-Opfer-Ausgleich: 3.166
5 Jahre Jubiläum
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Das Jahr neigt sich dem Ende zu.
Wir starten morgen in unser Jubiläumsjahr – 5 Jahre BGBW!
Gesamt haben wir seit 2017 rd. 126.297 Klientinnen und Klienten mit unseren Dienstleistungen betreut bzw. beraten.
Gemeinsam für die Resozialisierung!
Wir wünschen einen guten Rutsch in ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2022!
Arbeitsverhältnisse
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Im Jahr 2021 haben 39 Personen die BGBW als neuen Arbeitgeber gewählt.
Wir freuen uns sehr, dass sich Menschen dazu entschließen, sich täglich für unsere Klientinnen und Klienten und unsere
Gesellschaft einzusetzen.
Wir wünschen Euch ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Alter und Straffälligkeit
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Ist steigendes Alter ein schützender Faktor gegen Straffälligkeit?
Die Zahlen zeigen: 2021 waren 315 unserer Klientinnen und Klienten über 65 Jahre alt. Die Altersgruppe von 26 bis 31 Jahre war mit 2944 Personen vertreten. Alter schützt vor Straffälligkeit also nicht. Dennoch sinkt der Anteil Straffälliger mit steigendem Alter signifikant. Somit hat alt werden doch auch etwas Gutes!
Zahlen und Fakten
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Die Pandemie hat unser Leben stark verändert. Unsere Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer arbeiten unter erschwerten
Bedingungen (Hygieneregeln, Organisationsaufwand, Hilfenetzwerk eingeschränkt, psychische Belastungen der Klientinnen und
Klienten…). Unsere Klientinnen und Klienten sind ebenfalls mehr belastet und die oft schon sehr angespannte Lebenssituation hat sich
zusätzlich verschärft.
Doch in einer Deliktgruppe hat die Pandemie auch positive Auswirkungen.
Die Zahl der unterstellten Klientinnen und Klienten, die wegen eines Eigentumsdelikts (Einbruch/ Diebstahl) uns unterstellt sind, ist (wohl
auch aufgrund von Homeoffice) von 2998 in 2016 auf 1599 im Jahr 2021 gesunken.
So hat das "Stay home" manchmal auch etwas Gutes!
Zahlen zum Ehrenamt
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Am kommenden Sonntag feiern wir den Internationalen Tag des Ehrenamts.
Die ehrenamtliche Bewährungshilfe ist ein wichtiger Pfeiler, damit Resozialisierung gelingen kann.
Wir bedanken uns bei unseren 572 ehrenamtlichen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern für Ihr außerordentliches Engagement!
Unser Dank geht auch an unsere hauptamtlichen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer, die sich für die Akquise von
neuen Ehrenamtlichen engagieren, die Ehrenamtsteams unterstützen, begleiten und geeignete Fälle für die Ehrenamtlichen
auswählen und an sie übergeben.
Gemeinsam für die Resozialisierung und eine sichere Gesellschaft!
Wir wünschen Allen ein schönes Wochenende und einen schönen Tag des Ehrenamts!
Ehrenamtliche Bewährungshilfe
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Ehrenamtliches Engagement ist wichtig damit Resozialiserung gelingen kann. Das Video zum
Ehrenamt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gibt einen guten Einblick in die Zusammenarbeit
von unserem ehrenamtlichen Bewährungshelfer Norbert mit seinem Klienten und seinem hauptamtlichen Teamleiter. Vielen Dank an das
Bundesministerium für das tolle Video und die Akteure! Haben Sie auch Interesse an einem verantwortungsvollen Ehrenamt? Dann melden
Sie sich bei uns!
Wohnverhältnisse
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Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Eine bezahlbare Wohnung zu finden, ist sehr schwierig. Für eine gelingende Resozialisierung aber
ein ausschlaggebender Punkt.
Im März 2021 hatten 1711 Klientinnen und Klienten (von 5276, die uns im ersten Quartal 2021 zugegangen sind) einen unbefristeten
Mietvertrag. 3565 Klientinnen und Klienten lebten in prekären Wohnverhältnissen (nicht längerfristig gesicherter
Mietvertrag, bei Verwandten, wechselnde Schlafstellen…).
21 Klientinnen und Klienten lebten sogar auf der Straße ohne Wohnsitz.
Damit Resozialisierung gelingen kann, ist es wichtig, dass wir uns für bezahlbaren Wohnraum einsetzen und wir Menschen eine zweite
Chance geben.
Bei Wohnungsbesichtigungen mit hunderten von Interessierten haben unsere Klientinnen und Klienten oft keine Chance.
Im März 2021 lebten 3565 Klientinnen und Klienten in prekären Wohnverhältnissen (von 5276, die uns im ersten Quartal 2021 zugegangen sind).
Arbeitsverhältnisse
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Gerade während der Pandemie haben viele unserer Klientinnen und Klienten ihre Arbeitsstelle verloren. Doch auch ohne Pandemie
gestaltet sich die Arbeitssuche oft schwer. Wie erklärt man Lücken im Lebenslauf? Wie die Einträge im
Führungszeugnis?
Von den 5.764 im Jahr 2020 zugegangen unterstellten Personen hatten per 31.03.2021 1.063 (18,4%) einen unbefristeten Vollzeitjob, bei 453 (7,9%) ist die Vollzeitbeschäftigung befristet. 197 (3,4%) Personen gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach. In betrieblicher oder schulischer Ausbildung befinden sich 521 (9,0%) Personen. 3.077 (53,4%) waren beschäftigungslos oder befanden sich in einer Maßnahme der Arbeitsförderung.
Es ist wichtig, dass unsere Klientinnen und Klienten die Chance auf ein Praktikum, eine Ausbildung oder eine
Beschäftigungsmaßnahme erhalten können.
Wir arbeiten in enger Kooperation mit den Agenturen für Arbeit, den Jobcentern und Bildungsträgern zusammen. Nur wenn wir
Menschen neue Chancen geben, können wir gemeinsam eine straffreie Zukunft für alle gestalten.
Wir machen Chancen
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Es gibt immer eine Chance auf Veränderung - wir unterstützen!
Gemeinsam auf dem Weg in ein straffreies Leben! Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Täter-Opfer-Ausgleich in #TheLänd.
Verschuldete Klientinnen und Klienten
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Am heutigen sogenannten "Fakten-Freitag" kommt hier ein neuer Fakt aus der BGBW:
Im Jahr 2020 haben wir 99 Schuldenregulierungen mit Klientinnen und Klienten im Rahmen der Dr. Traugott Bender Stiftung durchgeführt
und somit einen wertvollen Beitrag zur Resozialisierung vormals Straffälliger geleistet. Dieses Ergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr
eine Steigerung um 25%.
Die Stiftung gewährt überschuldeten Straffälligen aus Baden-Württemberg zinslose Darlehen, um diesen einen
wirtschaftlichen Neuanfang zu ermöglichen und damit einen Beitrag zu leisten Rückfallkriminalität zu verhindern.
Weiterführende Informationen zur Arbeit der Dr. Traugott Bender Stiftung.
Zahlen und Fakten
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Heute liefern wir einen Fakt zum Thema Schuldunfähigkeit:
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg in ein straffreies Leben ist es, dass unsere Klientinnen und Klienten Verantwortung für Ihre
Straftaten übernehmen und neue Wege beschreiten.
Bei 3,6% aller Unterstellungen im Rahmen der Straf- und Strafrestaussetzung sowie der Führungsaufsicht wurde eine verminderte
Schuldfähigkeit oder eine Schuldunfähigkeit festgestellt.
Die verminderte Schuldfähigkeit ist im §21 Strafgesetzbuch und die Schuldunfähigkeit im §20 Strafgesetzbuch verankert.
Sie kann nur durch ein psychiatrisches Gutachten festgestellt werden.
"Schuldunfähigkeit kann unter anderem wegen einer psychischen Erkrankung festgestellt werden, die bei der Tatbegehung derart gravierend war, dass das Unrecht des eigenen Handelns nicht mehr (vollständig) eingesehen werden konnte. Bei der BGBW gibt es ein Spezialistensystem, bei dem Mitarbeitende zu bestimmten Themen spezifisch fort- und weitergebildet werden, um als Multiplikatorin oder Multiplikator in der Einrichtung zu fungieren und Wissen weiter zu transportieren. Dies ist auch so für den Bereich „psychisch Kranke Klientinnen und Klienten“. Ein wichtiger Punkt in der Zusammenarbeit mit psychisch erkrankten Klientinnen und Klienten ist – wie grundsätzlich bei allen Unterstellungen – die Tataufarbeitung. Hier ist allerdings die Verantwortungsübernahme nicht in dem Umfang möglich, wie bei den schuldfähigen Klientinnen und Klienten. Daher steht v.a. die Motivation zur Aufrechterhaltung einer etwaigen Medikamenteneinnahme oder die Motivation zur Wahrnehmung von Therapiemaßnahmen im Vordergrund der Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang erfolgt auch eine enge Kooperation mit den forensischen Ambulanzen in Baden-Württemberg."
Katharina Heitz, Leiterin Zentralbereich Sozialarbeit
Rechtswissen zum Thema aus unserem Zentralbereich Recht, Leitung Lora Bender:
Nach § 19 StGB ist stets schuldunfähig und somit nicht strafbar, wer bei Begehung der Tat noch nicht 14 Jahre alt und somit nach
dem Gesetz noch Kind und nicht schon Jugendlicher (vgl. § 1 II JGG) ist.
§ 20 StGB beschreibt Fälle, in denen die Schuldfähigkeit eines grundsätzlich Schuldfähigen, d.h. nicht unter
§ 19 StGB fallenden, nicht vorliegt. Hiernach handelt ohne Schuld, wer bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen
Störung, wegen einer tiefgreifenden Bewusstseinsstörung oder wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen
Abartigkeit unfähig ist das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln.
Neben der Schuldunfähigkeit nach § 20 StGB gibt es auch die Möglichkeit, dass der Täter nach § 21 StGB lediglich
vermindert schuldfähig ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Fähigkeit des Täters das Unrecht der Tat einzusehen oder
nach dieser Einsicht zu handeln, aus einem der in § 20 StGB bezeichneten Gründe bei Begehung der Tat erheblich vermindert
ist.
Sowohl im Falle des § 19 StGB als auch der §§ 20, 21 StGB muss die Schuldunfähigkeit bzw. die verminderte
Schuldfähigkeit „bei Begehung der Tat“ vorliegen.
Gemäß § 8 StGB ist eine Tat zu der Zeit begangen, zu welcher der Täter oder der Teilnehmer gehandelt hat oder im Falle
des Unterlassens hätte handeln müssen. Nicht maßgeblich ist es, wann der Erfolg eintritt.
Rechtsfolge bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 21 StGB ist, anders als im Falle der §§ 19, 20 StGB, nicht die
Schuldunfähigkeit des Handelnden und somit die Straffreiheit.
Vielmehr bleibt die Tat strafbar, es besteht aber die Möglichkeit der Strafmilderung gemäß § 49 I StGB.
Es besteht die Möglichkeit, abhängig davon, ob Schuldunfähigkeit oder verminderte Schuldfähigkeit tatsächlich
vorliegt, Maßregeln der Besserung und Sicherung anzuordnen.
In Betracht kommen hier § 63 StGB (Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus), § 64 StGB (Unterbringung in einer
Entziehungsanstalt), § 69 StGB (Entziehung der Fahrerlaubnis) und § 70 StGB (Anordnung des Berufsverbots).
Aus der Praxis
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Die CEP, die Confederation of European Probation, veröffentlicht Erfahrungsberichte von Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern aus ganz Europa. Wir freuen uns darüber, dass der Beitrag unserer Kollegin Xenia Hermann in der Reihe „Day in life of a probation officer“ erscheinen kann. (https://www.cep-probation.org/day-in-a-life-of-probation-officer-katharina-heitz/)
Ist der Tag einer Bewährungshelferin/ eines Bewährungshelfers in Deutschland ähnlich dem einer/ eines in Rumänien tätigen? In der Reihe „Day in life of a probation officer" veröffentlichen wir Artikel, die von Bewährungshelfern aus verschiedenen Ländern in Europa geschrieben wurden, um zu sehen, ob ihre Tage ähnlich oder ganz unterschiedlich sind. Dieser Artikel wurde von Katharina Heitz, einer Bewährungshelferin aus Deutschland, verfasst.
Nach einigen Anhörungen vor Gericht fahre ich mit dem Zug ins Büro. Ahnungslos laufe ich den Schlosspark entlang. Mein Büro befindet sich im schönsten Teil der Stadt: dem Barockschloss. Auf halbem Weg dorthin, sitzt ein Klient auf einer Bank. Er blickt demonstrativ zu Boden. Als er mich sieht, rennt er auf mich zu und begrüßt mich mit den Worten: „Ich will zurück ins Gefängnis! Machen Sie etwas!" Ich lade ihn ein, mir ins Büro zu folgen.
Herr XY saß 5 Jahre im Gefängnis wegen eines verpfuschten Raubüberfalls. Es folgt nun eine 5-jährige Bewährungszeit. Im Gefängnis absolvierte er eine Lehre. Die Schulden, aufgrund derer er den Raubüberfall begangen hat, wurden nun mit Hilfe eines Fonds für straffällig gewordene Menschen saniert.
Er hat einen guten Job gefunden und seine Freizeit mit wechselnden Freundinnen verbracht. Das Leben war gut! Doch nun das: Die Bank teilte ihm mit, dass sie die Kündigungsbedingungen ändern wolle. Herr XY hat allerdings verstanden - oft negative Dinge im Leben erwartend -, dass, sein Konto gekündigt wurde. Also ging er hin und hob die gesamte Summe von 2.000 € ab. Das Geld steckte er in seine Gürteltasche. Auf dem Heimweg verlor er das Geld…
Die Aufgabe einer Bewährungshelferin oder eines Bewährungshelfers in Deutschland besteht darin, seine Klientinnen und Klienten möglichst von weiteren Straftaten abzuhalten. Wie dies bewerkstelligt werden kann, kann nur im Einzelfall entschieden werden. Dabei spielen insbesondere die Vorgeschichte kriminellen Verhaltens, ein kriminogenes Umfeld sowie kriminogene Einstellungen eine zentrale Rolle.
Im Falle von Herrn XY ging es jedoch vor allem darum, mit Frustration und damit einhergehenden negativen Gefühlen umzugehen und Probleme sozialadäquat zu lösen. Also bot ich ihm an, mir Briefe zu bringen, die er nicht verstand, damit wir sie gemeinsam lesen und verstehen konnten. Er nahm das Angebot dankbar an und wollte doch nicht wieder ins Gefängnis.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Dabei spielen insbesondere die Vorgeschichte kriminellen Verhaltens, ein kriminogenes Umfeld sowie kriminogene Einstellungen eine zentrale Rolle. «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Aus der Praxis
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Die CEP, die Confederation of European Probation, veröffentlicht Erfahrungsberichte von Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern aus ganz Europa. Wir freuen uns darüber, dass der Beitrag unserer Kollegin Xenia Hermann in der Reihe „Day in life of a probation officer“ erscheinen kann. (https://www.cep-probation.org/day-in-a-life-of-probation-officer-xenia-hermann/)
Ist der Tag einer Bewährungshelferin/ eines Bewährungshelfers in Deutschland ähnlich dem einer/ eines in Rumänien tätigen? In der Reihe „Ein Tag im Leben eines Bewährungshelfers“ veröffentlichen wir Artikel, die von Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern aus verschiedenen Ländern in Europa geschrieben wurden, um zu sehen, ob ihre Tage ähnlich oder ganz unterschiedlich sind. Dieser Artikel wurde von Xenia Hermann, einer Bewährungshelferin aus Rottweil, Deutschland, verfasst.
Mein Name ist Xenia Hermann und ich arbeite seit ungefähr 3 ½ Jahren als Bewährungshelferin. Dank der Tatsache, dass ich 30 Jahre alt und eine Frau bin, sehen die Reaktionen auf meinen Beruf in meinem sozialen Umfeld oft ähnlich aus. Lerne ich neue Leute kennen, haben die meisten von ihnen genau eine Frage und eine bestimmte Hypothese.
Die Hypothese lautet: „Dein Job muss unfassbar aufregend sein! Dir begegnen so viele
Menschen, da sind so viele Geschichten.“
Die Frage ist immer: „Hast du keine Angst?“
Lasst uns mit der Hypothese beginnen, welche für mich vollständig zutrifft. Sie zeigt sich schon allein in der Altersspanne
der Menschen, mit denen ich arbeiten darf:
Die Strafmündigkeit beginnt in Deutschland mit 14 Jahren, somit sind meine jüngsten Klientinnen oder Klienten 14 Jahre alt
– eine Altersgrenze nach oben hin gibt es nicht. Der älteste Klient, mit dem ich zusammengearbeitet habe, war 72 Jahre alt und
auf Bewährung wegen räuberischen Diebstahls. Das Delikt klingt zunächst wilder, als es tatsächlich war – er stahl
in einem Medienfachmarkt ein Telefonkabel (Wert: 10 Euro) und versuchte davonzulaufen, als er vom Ladendetektiv erwischt wurde.
Meine Klientinnen und Klienten sind überwiegend männlich, sie sind aber auch weiblich. Betrachte ich die Gesamtzahl der mir
unterstellten Personen, würde ich schätzen, dass ungefähr 10% von ihnen Frauen sind. Ihre Bedarfe, Biografien und
Gründe, straffällig zu werden, unterscheiden sich häufig von denen meiner männlichen Klienten, am Ende zählt
jedoch immer die individuelle Geschichte jedes und jeder einzelnen.
Die Delikte, wegen derer Menschen zu Bewährungsstrafen verurteilt oder vorzeitig aus der Haft entlassen werden, reichen von kleineren
Taten wie Diebstahl oder Erschleichen von Leistungen bis hin zu schweren Straftaten wie Sexualdelikten, gefährlicher
Körperverletzung oder Mord. Zudem begegnen mir Drogendelikte in der Bewährungshilfe außergewöhnlich häufig.
Als in unserer Supervisionsgruppe die Frage „Was hilft dir, die Motivation in diesem Feld nicht zu verlieren?“ aufkam,
antwortete eine ältere und erfahrenere Kollegin, dass sie es liebe, als Bewährungshelferin nie den Punkt zu erreichen, an dem sie
alles wisse und auf alles eine Antwort habe. Man werde immer wieder aufs Neue herausgefordert zu lernen und gewohnte Perspektiven zu
überdenken, auch und vor allem nach Jahrzehnten in diesem Berufsfeld. Ich glaube, ich teile ihre Sichtweise. Es wird immer Geschichten
und Situationen geben, die sich ins Gedächtnis brennen.
Als ich meine Stelle als Bewährungshelferin antrat, war eine meiner ersten Klientinnen ein junges Mädchen mit einer
Drogenproblematik. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ordnete das zuständige Gericht monatliche Drogenscreenings an. Damals noch
unwissend, wie die formellen Prozesse in unserem Bezirk abliefen, meldete ich sie recht blauäugig zu einem ersten Screening in der
benachbarten Arztpraxis an. Ich war überrascht, als sie mich kurz darauf anrief: „Ich bin fertig mit dem Screening. Sind Sie
gerade im Büro? Kann ich den Becher mit meinem Urin schnell vorbeibringen?“ Zu meinem Glück war eine Kollegin an diesem Tag
im Büro nebenan und so konnte ich sie fragen, wie man die Übermittlung der Ergebnisse von Drogenscreenings normalerweise
handhabte. So konnten wir gerade noch vermeiden, dass meine Klientin den Becher mit ihrem Urin bei mir im Büro vorbeibrachte und vor
allem ging so die Ehre an mir vorbei, die Probe als Nachweis ans Gericht weiterzuleiten, dass sie die Weisungen ihrer Bewährung mehr
als ernst nahm.
Das ist eine der lustigen Alltagsgeschichten. Da sind so viele mehr, die weitaus tragischer sind. Eine von ihnen ist die Geschichte eines
jungen Mannes, der im Jahr 1986 geboren wurde. Ich übernahm seine Bewährungsbetreuung, nachdem sein ehemaliger
Bewährungshelfer in den Ruhestand ging. Die Bewährung verlief alles andere als positiv, er hatte unzählige
Drogenrückfälle und beging auf Grundlage seiner Abhängigkeit wiederholt neue Straftaten.
Schließlich verhängte das Gericht eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung, aus der er nach einem weiteren Jahr entlassen worden
ist. Als er nach der einjährigen Inhaftierung zum ersten Gespräch zu mir kam, war er clean und voller Pläne und Ambitionen.
Er wollte die mittlere Reife nachholen. Ich fragte ihn, in welchem Beruf er gerne arbeiten möchte, und als er darauf zunächst
keine Antwort fand, fragte ich ihn, was er als Kind gerne gemacht hatte – ich glaube fest daran, dass man in den Aktivitäten,
denen man als Kind gerne nachging, nicht selten die eigene Bestimmung oder zumindest einen ersten Anhaltspunkt findet, in welche Richtung
es auch heute beruflich gehen könnte. Er liebte es, draußen zu arbeiten. Und er liebte die Arbeit mit Tieren (später stellte
ich mir die Frage, ob der Grund dafür war, dass Tiere ihn nie so enttäuscht hatten wie die Menschen in seinem Umfeld).
Er ging. Nach diesem Gespräch war ich für zwei Wochen im Urlaub, es war der Sommer im Jahr 2020. Als ich zurückkehrte, rief
mich ein Kollege aus dem ambulant betreuten Wohnen an. Er informierte mich, sichtlich gerührt, über den Tod meines Klienten. Als
der junge Mann die lange erwartete Rückzahlung von der örtlichen Arbeitsagentur erhalten hatte, hatte er einen massiven
Drogenrückfall erlitten und setzte sich eine Überdosis Heroin. Bis heute stelle ich mir die Frage, ob sein Tod ein Unfall war
oder ein Suizid, weil er letztlich doch aufgegeben hatte. Er wurde in einem anonymen Grab in den Wäldern beigesetzt, seine Mutter
organisierte seine Beerdigung ungewöhnlich schnell – weil sie in so großer Trauer war, sagte sie. Er hatte mir zuvor
wiederholt erzählt, dass sie sich nie für ihn interessiert hatte, zumindest nicht, als er noch lebte. Mein Klient starb im Alter
von 33 Jahren, einige Wochen vor seinem 34. Geburtstag. Das ist eine der tragischen Geschichten, an die ich mich stets erinnern werde.
Die zweite Frage, die mir Menschen immer stellen („Hast du keine Angst?“), ist für mich simpel zu beantworten:
Ich habe keine Angst, denn hätte ich welche, könnte ich meinen Job nicht machen. Zumindest nicht gut. Ich habe jedoch andere
Fähigkeiten entwickelt und vertieft und ich glaube, dass die Menschen auch sie meinen, wenn sie die Angst-Frage stellen. Was ich bin,
ist wachsam. Ich nehme nicht nur wahr, was Menschen sagen, sondern auch, was Gestik und Mimik mitteilen. Ich bin empfänglich
dafür, wenn sich im Dialog die Stimmung verändert. Ich vergesse die Biografien und Hintergrundgeschichten meiner Klientinnen und
Klienten nie. Es gibt Klientinnen bzw. Klienten, die lade ich nur zum Gespräch ein, wenn ich weiß, dass ich nicht allein im
Büro bin. Denn am Ende muss man sich als Bewährungshelferin oder Bewährungshelfer immer bewusst sein, was unser Feld so
besonders macht und warum. Beide – Klientin/ Klient und Bewährungshelferin/ Bewährungshelfer – agieren in einem
Zwangskontext, was bedeutet, dass auch beide nicht mal eben aus diesem aussteigen können. Das bringt große Herausforderungen mit
sich, aber auch positive Aspekte. Beziehungen zwischen Klientin oder Klient und Bewährungshelferin oder Bewährungshelfer sind
professionelle Beziehungen, aber am Ende sind und bleiben auch sie Beziehungen – nicht selten die ersten, in denen meine Klientinnen
und Klienten die Erfahrung machen dürfen, dass da jemand ist, der nicht einfach geht und sie aufgibt.
Alles in allem bedeutet Bewährungshilfe für mich immer wieder die Balance in einem Feld voller Ambivalenzen und Dualität zu finden. Manchmal macht das Spaß. Manchmal ist es tragisch. Am Ende des Tages glaube ich fest daran, dass es immer jemanden gibt, für den unsere Arbeit den entscheidenden Unterschied macht.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Es wird immer Geschichten oder Situationen geben,
die einem im Gedächtnis bleiben. «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Veränderungs-Ermutiger
Veränderung bedeutet einen Neuanfang zu wagen.
Dies ist teils auch anstrengend, so dass es sinnvoll ist, Veränderungen in kleinen
Schritten anzugehen, die bewältigbar erscheinen. Etappenerfolge sind dann kleine Highlights auf dem Weg zum letztendlichen
Ziel, der Veränderung. Unsere haupt- und ehrenamtlichen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer erarbeiten
gemeinsam mit unseren Klientinnen und Klienten Ziele und entsprechende kleine Etappenziele und Arbeitsschritte dazu. Sie ermutigen den
neuen Weg einzuschlagen und motiviert an der Veränderung zu arbeiten.
Wir unterstützen unsere Klientinnen und Klienten dabei neue Perspektiven einzunehmen, um sich verändern zu können und sich
selbst neue Perspektiven schaffen zu können.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Wenn es keine Veränderung gäbe, wäre alles Leben erstarrt.
Somit ist Veränderung etwas Schönes und Positives und kann Energien aktivieren.
Das Leben besteht aus Veränderungen, die uns reifen lassen. «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Neue Dienstvereinbarung in Kraft
Zum 01.05.2021 trat eine neue Dienstvereinbarung bei uns in Kraft. Diese regelt den Umgang mit mobilem Arbeiten bei der BGBW.
Der Vorstand und der Gesamtpersonalrat bekennen sich zu dem Vorhaben, mobiles Arbeiten aktiv zu unterstützen und damit die
Unternehmenskultur nachhaltig zu verändern.
Verfolgt werden damit unsere Unternehmensziele, unseren Mitarbeitenden einen größeren individuellen Gestaltungsspielraum zu
ermöglichen sowie mehr Sicherheit und Flexibilität in Planung von beruflichen und privaten Anforderungen zu geben.
Grundlage für die Dienstvereinbarung ist beidseitiges Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften.
» Wir sind stolz, dass wir durch unsere neue Dienstvereinbarung den Mitarbeitenden der BGBW mehr Flexibilität ermöglichen können. In Zeiten der Pandemie wird unseren Mitarbeitenden viel abverlangt und so haben wir unsere Digitalisierungsstrategie im vergangenen Jahr rasant vorangetrieben.
Unsere Klientinnen und Klienten sollen die bestmögliche Betreuung erhalten. Dies gelingt am besten, wenn die Mitarbeitenden Ihre zur Verfügung stehende Zeit optimal nutzen können, um den Anforderungen besser gerecht werden zu können. «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Welt-Verbesserin
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Unsere haupt- und ehrenamtlichen Bewährungshelferinnen und
Bewährungshelfer setzen sich täglich dafür ein, dass unsere Welt ein Stück besser und sicherer wird. Täterarbeit
ist auch Opferschutz.
Unser Ziel ist es, dass unsere Klientinnen und Klienten sich eine neue Welt und ein neues Leben erarbeiten können und einen neuen
Blick auf sich selbst.
Oft kennen sie nur eine Welt der Misserfolge, der Gewalt, der Überforderung.
Ihnen aufzuzeigen, dass es auch anders geht und sie sich eine neue Welt schaffen können und dadurch auch die Welt anderer Menschen
positiv verändern können, das treibt uns an.
Gemeinsam kann viel bewegt werden. Eine lebendige Gesellschaft braucht Engagement.
Erfahren Sie hier mehr über das Engagement
in der ehrenamtlichen Bewährungshilfe.
» Sich ehrenamtlichen zu engagieren bedeutet, sich Menschen zu widmen, die Hilfe dringend benötigen und sonst keinerlei weitere Anlaufstellen haben. Gerade deshalb sind Ehrenämter für die Gesellschaft so wichtig.
Ich persönlich habe mich für den Bereich "Resozialisierung" entschieden, da jeder Mensch eine zweite Chance verdient und es mir besonders am Herzen liegt, dass jedem einzelnen die dafür erforderliche Hilfe gegeben wird. Zu sehen, wie die Klienten ihr Leben nach und nach wieder strukturieren, macht mich glücklich. «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Perspektiven-Wechslerin
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Eine Situation kann immer aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.
Meist haben wir unseren subjektiv geprägten Blick auf Situationen. Die Perspektive zu wechseln kann sehr hilfreich sein, um blinde
Flecken zu entdecken und die Sichtweise zu erweitern und zu verändern.
Perspektivwechsel sind auch in der Betreuung wichtig, um Täterinnen und Tätern vor Augen zu führen, was ihre Taten bei
ihrem Gegenüber ausgelöst und mit welchen Ängsten und Folgen die Geschädigten nun zu kämpfen haben.
Was bedeutet es zum Beispiel für jemanden bei dem eingebrochen wurde, weiterhin in dieser Wohnung zu leben? Oder welche Auswirkungen
haben Diebstähle auf Unternehmen?
Wie ist es für meine Angehörigen mich vor Gericht zu sehen?
In jedem Deliktbereich gibt es Geschädigte und oftmals massive Auswirkungen von Straftaten.
Wir unterstützen unsere Klientinnen und Klienten dabei neue Perspektiven einzunehmen, um sich verändern zu können und sich
selbst neue Perspektiven schaffen zu können.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Sich in die Geschädigten hineinversetzen bedeutet Opferempathie entwickeln und sich aktiv mit der Tat auseinanderzusetzen. Häufig sind Täterinnen und Tätern die Ausmaße/Auswirkungen ihrer Taten nicht bewusst und sie sind oftmals erschrocken, zu was sie fähig waren. Dies ermöglicht Reflexion über das eigene Tun, die (Hinter-)Gründe und bereitet die Basis für eine gelingende Resozialisierung und Rückfallvermeidung. «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Studium und Praktikum bei uns
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2019 konnte die BGBW - Dank dem großen Engagement unserer Anleiterinnen und Anleiter und der Organisation in unseren neun
Einrichtungen in Baden-Württemberg - 82 Praktikantinnen und Praktikanten ein Praktikum oder eine Hospitation ermöglichen und 22
Personen ein Duales Studium.
Trotz der Pandemie wurde auch 2020 19 Praktikantinnen und Praktikanten ein Einblick in unsere Arbeit ermöglicht und die DHBW
Studierenden sind auf die Zahl von 23 gewachsen.
Einen großen Dank möchten wir allen beteiligten Mitarbeitenden aussprechen, die an der
Erstellung unseres Praktikantenkonzepts und den Ausbildungsplänen mitgewirkt haben.
» Menschen gut auszubilden bedeutet für uns Perspektive und ist zudem ein geeignetes Mittel, den drohenden Fachkräftemangel abzuwenden.
Dafür machen wir uns stark.
Wir sind sehr stolz, dass wir seit Jahren Menschen auf ihrem beruflichen Weg ausbilden und begleiten dürfen. Für eine qualitativ hochwertige Ausbildung unserer DHBW-Studierenden haben wir ein Ausbildungskonzept mit Anleiterinnen und Anleitern erarbeitet. Dieses Konzept sichert die Qualität unserer Ausbildung. «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Mut-Macherin
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Eine Straftat zu begehen, das erfordert oft Mut aber ist oft auch einer
hilflosen Lage geschuldet. Unsere Klientinnen und Klienten haben bestimmte Muster erlernt oder sich aneignet, um mit Problemen
umzugehen.
Diese Muster zu durchbrechen und neue Wege zu gehen, erfordert viel Mut. Oft tauchen auf dem neuen Weg Schwierigkeiten auf und die
Hoffnung und Kraft schwindet.
In diesen Situationen ist es sehr wichtig, dass man Menschen an seiner Seite hat, die an einen glauben und die einen motivieren. Die
Familie, Partner, Freunde, Arbeitgeber oder eben auch die Bewährungshelferin oder den Bewährungshelfer.
Ulrike ist eine von über 600 Ehrenamtlichen in Baden-Württemberg, die sich bei der BGBW
dafür einsetzen, unseren Klientinnen und Klienten Mut zu machen, wenn dieser fehlt.
Diese Investition von Hoffnung und Zeit macht unsere Gesellschaft lebendiger, sicherer und ebnet neue,
straffreie Wege.
Erfahren Sie hier mehr über das Engagement
in der ehrenamtlichen Bewährungshilfe.
» Es ist ein gutes Gefühl, die Verantwortung in diesem Ehrenamt zu spüren, dass ich einen Teil dazu beitrage, die Gesellschaft davor zu schützen, dass Straffällige neue Straftaten begehen können. Dies steht und fällt mit der Motivation der Klienten und es dabei sehr wichtig, ihnen Mut zu machen, dass sie ihre „Zweite Chance“ wahrnehmen und aus eigener Kraft straffrei leben. Dafür brauchen sie mutmachende Unterstützer! «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Handlungsalternativen-Trainerin
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Im Rahmen der Betreuung in der Bewährungshilfe geht es immer um den Blick zurück. Was möchte ich nicht
mehr? Was ist schief gelaufen und warum?
Aber auch um den Blick nach vorn. Was möchte ich stattdessen?
Was habe ich schon geändert, was hat mir in früheren Situationen schon geholfen und was will ich noch ändern? Wie kann die
Veränderung gelingen und wer kann mir dabei helfen, dass ich das neue Verhalten dauerhaft integrieren kann?
All diese Fragen gilt es sich genauer anzuschauen und daraus Handlungsalternativen zu erarbeiten und einen Plan, wie das neue Leben
gelingen kann. Nina Heller arbeitet schon viele Jahre in der Straffälligenhilfe und unterstützt die Menschen dabei
Handlungsalternativen einzuüben. Seit 2010 bietet sie auch ein Gruppenangebot für Frauen mit Diebstahlproblematik in
Stuttgart an.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Was möchte ich nicht mehr? Was stattdessen?
Wie kann ich das zukünftig umsetzen?
Diese Fragen gehen wir in der „Diebstahlgruppe“ an, das mache ich allerdings auch in der Tataufarbeitung mit all meinen anderen Klientinnen und Klienten. Parallel dazu eingewoben werden auch die Themen wie Stressabbau und Zufriedenheit. «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Verantwortungs-Trainerin
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Sich mit dem Thema Verantwortung auseinanderzusetzen, ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg in ein straffreies Leben.
Wir alle tragen Verantwortung. Verantwortung für unser Leben aber auch Verantwortung für unsere Gesellschaft und das
Miteinander.
Für unsere Klientinnen und Klienten ist es wichtig, Verantwortung für die Vergangenheit zu übernehmen aber auch für
ihre straffreie Zukunft.
Es geht darum, sich den kurzfristigen und langfristigen Folgen einer Handlung bewusst zu werden und Verantwortung für die Straftaten
zu übernehmen und ein neues Lebenskonzept zu erarbeiten.
Verantwortung bedeutet auch die Auflagen und Weisungen zu erfüllen, gemeinnützige Arbeit zu leisten oder zum Beispiel
Schmerzensgeld zu zahlen, um für die Geschädigten und die Gesellschaft eine „Wiedergutmachung“ zu leisten.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Im Rahmen der Betreuung werden die Folgen der Straftat (emotional, physisch und materiell) ausführlich aufgearbeitet und die Verantwortlichkeit besprochen. Es werden alternative Handlungs- und Verhaltensmuster erarbeitet, für welche die Klientin oder der Klient in Zukunft Verantwortung zeigen und übernehmen möchte.
Mich inspiriert ein Zitat von Dante hierzu sehr:
„Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimmst." «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Neubeginn-Ermöglicher
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Einen Neubeginn ermöglicht zu bekommen, ist eine große Chance. Wir kennen das zum Beispiel am Jahresanfang, neues Jahr, neue
Chance, neue Vorsätze. Noch einmal neu anzufangen, das fühlt sich gut an und eröffnet neue Wege und Möglichkeiten.
Dennoch ist ein Neubeginn auch mit Kraft und Anstrengung verbunden. Es bedeutet sich neue Ziele zu setzen und an ihnen zu arbeiten und das
ist nicht immer leicht. Wer kennt das nicht, ein paar Kilo abnehmen, das Rauchen aufhören… klingt alles einfacher als es
ist.
Für unsere Klientinnen und Klienten bedeutet ein Neubeginn die Chance auf ein straffreies Leben. Ein Leben mit neuen Chancen. Aber
auch einen Kraftakt. Deshalb benötigen sie oft Unterstützung auf dem neuen Weg.
Unsere hauptamtlichen und ehrenamtlichen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer geben hier Orientierung und setzen sich
dafür ein, dass der Neubeginn gelingt. Wir wünschen unseren Klientinnen und Klienten viel Kraft und Erfolg auf dem Weg in
ein neues Leben und uns allen eine Gesellschaft in der Resozialisierung gelingt.
So wird unsere Gesellschaft ein Stück sicherer und verhindert neue Opfer.
Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (hauptamtlich und ehrenamtlich) sowie unseren Kooperationspartnern und Unterstützern danken wir für ihren Einsatz und wünschen allen ein gesundes, zufriedenes und glückliches Jahr 2021!
Erfahren Sie hier mehr über das Engagement
in der ehrenamtlichen Bewährungshilfe.
» Resozialisierung ist wichtig, weil dies für unsere Klientinnen und Klienten oft die einzige Möglichkeit ist, sich wieder in die Gesellschaft einzufügen. Oft ist das familiäre Umfeld keine Stütze und sie brauchen jemanden an ihrer Seite. Jeder Mensch hat das Recht, einen Neubeginn zu versuchen und mit der Vergangenheit abschließen zu dürfen. «
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Rückblick 2020
Zeit-Spender
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22. Dezember 2020 - Ehrenamtliche Bewährungshilfe
Veränderungen benötigen Zeit. In der Betreuung unserer Klientinnen und Klienten nehmen wir uns diese Zeit. Zeit um Zuzuhören, Zeit um zu motivieren, Zeit um zu unterstützen.
Außerdem geht es auch darum, Zeit sinnvoll zu gestalten und mit unseren Klientinnen und Klienten eine Tagesstruktur zu erarbeiten oder Freizeitgestaltung.
Zeit ist ein wertvolles Gut. Dass im Ehrenamt freiwillig Zeit in sie und die Resozialisierung investiert wird, das erleben unsere Klientinnen und Klienten als sehr positiv.Klaus ist bereits seit über 10 Jahren ehrenamtlich bei der Bewährungshilfe tätig und investiert jeden Monat ca. acht bis neun Stunden seiner Freizeit.
Erfahren Sie hier mehr über das Engagement
in der ehrenamtlichen Bewährungshilfe.» Für mich ist dieses Ehrenamt eine Möglichkeit eine Beziehung zu Menschen aufzubauen, mit denen ich normalerweise nicht in Kontakt komme. Ich kann einen Beitrag leisten zur Verhinderung neuer Straftaten und unterstützen bei der Nutzung einer zweiten Chance.
Das Zitat von Ernst Ferstl „Zeit die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt“ steht für mich symbolisch für mein Ehrenamt. «Klaus Nägele, ehrenamtlicher Bewährungshelfer
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Vorurteils-Abbauerin
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17. Dezember 2020 - Bewährungshilfe
Vorurteile setzen Grenzen, stoppen Entwicklung und verhindern Gemeinschaft.
Resozialisierung und ein friedliches Miteinander kann nur gelingen, wenn wir unser Gegenüber nicht in Kategorien einteilen, sondern positiv auf die Ressourcen schauen und dann unterstützen.
Nur so kann eine positive Veränderung auf allen Ebenen gelingen.Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Klientinnen und Klienten der Bewährungshilfe sehen sich immer wieder mit gesellschaftlichen Vorurteilen konfrontiert und erleben dadurch Einschränkungen. Gleichzeitig nehme ich wahr, dass auch die Klientinnen und Klienten gegenüber der Bewährungshilfe oder der Justiz Vorbehalte haben. Damit Resozialisierung gut gelingen kann, ist für mich die Auseinandersetzung, das Hinterfragen und der Abbau von Vorurteilen wichtig. So kann die Bewährungshilfe eine gewinnbringende Arbeit leisten. «
Annika Lay, Bewährungshelferin
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Motivations-Trainerin
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09. Dezember 2020 - Ehrenamtliche Bewährungshilfe
Arbeit oder Wohnung finden, Sucht bekämpfen, Schulden in den Griff bekommen, Aggressionen bewältigen - die Herausforderungen unserer Klientinnen und Klienten sind vielfältig.Damit der Neuanfang gelingen kann, brauchen sie Kraft und Ausdauer und vor allem viel Motivation. Im Rahmen der Betreuung wird viel Motivationsarbeit geleistet.
Erfahren Sie hier mehr über das Engagement
in der ehrenamtlichen Bewährungshilfe.» Ich helfe gern dabei, die Motivation zu finden und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. «
Josephine Lösel, ehrenamtliche Bewährungshelferin
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Zweite-Chance-Geber
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07. Dezember 2020 - Bewährungshilfe
Resozialisierung kann nur gelingen, wenn wir bereit sind Menschen eine zweite Chance zu geben. Resozialisierung sehen wir als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.Die zweite Chance gibt es nicht geschenkt. Sie bedeutet auch für die Klientinnen und Klienten, dass sie sich selbst eine zweite Chance geben und motiviert am neuen Lebenskonzept mitarbeiten.
Wichtig ist aber auch, dass die Gesellschaft eine zweite Chance ermöglicht. Ohne Schulabschluss oder mit Lücken im Lebenslauf eine Chance auf einen Job? Mit SCHUFA-Einträgen die Chance auf Wohnraum?
All das sind große Herausforderungen und die Klientinnen und Klienten brauchen auch hier eine zweite Chance! Wenn Resozialisierung gelingt, haben wir eine zweite Chance gegeben, die Klientinnen und Klienten motiviert an der Veränderung gearbeitet und wir alle unsere Welt ein bisschen sicherer und besser gemacht. Täterarbeit ist Opferschutz.Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Wenn die Menschen daran arbeiten und ihr Verhalten überdenken und reflektieren, hat jeder Mensch eine zweite Chance verdient. Denn auch „gute“ Menschen treffen „schlechte“ Entscheidungen, was allerdings nicht gleichzeitig bedeutet, dass es schlechte Menschen sind.
Fehler gehören zum Menschsein dazu. «Stefan Bantle, Bewährungshelfer
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Perspektiven-Geber
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02. Dezember 2020 - Ehrenamtliche Bewährungshilfe
Sackgasse Straffälligkeit? In der Betreuung unserer Klientinnen und Klienten ist es uns wichtig ihnen aufzuzeigen, dass auch eine andere Perspektive möglich ist.
Dinge gemeinsam unterschiedlich zu betrachten und neue Perspektiven geben, das ist ein wichtiger Inhalt unserer Arbeit.
Nachhaltige Betreuung auf dem Weg in ein straffreies Leben.Werner sieht in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit eine "win-win Situation". Er hat eine sinnvolle Aufgabe in seiner Freizeit und kann die Klientinnen und Klienten unterstützen und somit ihnen aber auch der Gesellschaft etwas zurückgeben.
Erfahren Sie hier mehr über das Engagement
in der ehrenamtlichen Bewährungshilfe.» Mir gefällt der Spruch 'Take it easy'. So versuche ich stets positiv zu denken, Ruhe zu bewahren und ruhig zu bleiben und so den Klientinnen und Klienten Halt, Orientierung und eine Perspektive zu geben. «
Werner Tiedemann, ehrenamtlicher Bewährungshelfer
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Opferempathie-Trainerin
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27. November 2020 - Bewährungshilfe
Oft ist den Täterinnen und Tätern nicht bewusst, welche Konsequenzen ihre Straftaten im Leben ihrer Opfer haben. Sie sehen meist nur ihre eigene Situation und die Umstände in die sie geraten sind.Sich in die Lage des Opfers hineinversetzen zu können, kann und muss mit Hilfe von verschiedenen Fragetechniken erlernt werden. Es geht hier also um das Erlernen von Empathiefähigkeit.
Bei einem Einbruch zum Beispiel sieht die Täterin oder der Täter zunächst oft nicht, welche weitreichenden Konsequenzen dies für die Betroffenen haben kann. Ihr oder ihm ging es dabei vielleicht vorrangig um die Bereicherung und es gab aus ihrer/ seiner Sicht vielleicht gar keine Opfer, da die Wohnung zu diesem Zeitpunkt leer und niemand zuhause war.
Es geht also bei allen Delikten darum, zunächst zu beleuchten, wer alles mit den Konsequenzen der Tat leben muss und was dies bedeutet.
So entsteht eine gewisse Sensibilität und eine neue Sicht auf die Umstände, was zur Vermeidung von neuen Straftaten beitragen kann.Simone hat sich auch schon in Kolumbien für Opferempathie-Trainings in den Gefängnissen eingesetzt. Hier finden Sie einen interessanten Artikel dazu.
Virtueller Karrieretag
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25. November 2020 - Karriere
Die Corona-Pandemie stellt uns privat aber auch im Arbeitsleben vor neue Herausforderungen. Ein normaler Arbeitsalltag ist in diesen Zeiten oft nicht gegeben und verlangt von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aber auch von den Arbeitgebern Flexibilität. Wir bei der BGBW unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Kräften, um unter Berücksichtigung flexibler Lösungen gute Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Betreuung unserer Klientinnen und Klienten zu gewährleisten.Die Studierenden sind unsere Zukunft.
Auch für Studierende sind es besondere Umstände, da Präsenz- und Infoveranstaltungen nahezu vollständig abgesagt wurden.
Die Hochschule Ravensburg-Weingarten hat in diesem Jahr zu einer Onlineveranstaltung eingeladen und wir, als BGBW, waren begeistert uns in diesem Rahmen virtuell vorstellen zu können. Wir sind froh über die Möglichkeit die neuen Medien nutzen und neue Wege gehen zu können.
So fand vom 9.-11. November an der Hochschule Ravensburg-Weingarten der virtuelle Karrieretag statt. Wir waren dabei! Frau Feith und Frau Müller vom Zentralbereich Personal und Personalentwicklung der BGBW haben den Studierenden unser Arbeitsfeld vorgestellt.» Es war sehr spannend zu erfahren, welche Haltung, Vorstellung und großes Interesse junge Studierende gegenüber der Straffälligenhilfe haben. Es war ein angeregter, sehr kommunikativer und wertvoller Austausch. «
Carina Feith, Zentralbereich Personal und Personalentwicklung
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Ressourcen-Förderer
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23. November 2020 - Ehrenamtliche Bewährungshilfe
Als Bewährungshelferin oder Bewährungshelfer hat man zweit große Aufgabenbereiche: Hilfe und Kontrolle.
Es geht also darum, das Risiko für neue Straftaten zu minimieren und die Klientinnen und Klienten zu unterstützen ihre Ressourcen zu stärken und ihre Einstellungen zu überdenken und zu verändern.
Oft sind die Lebenswege unserer Klientinnen und Klienten gezeichnet von Rückschlägen und vom Scheitern. Sie zu ermutigen, dass sich Dinge verändern können und den Blick auch auf ihre Ressourcen zu lenken, diese zu nutzen und auszubauen ist sehr wichtig, damit Resozialisierung gelingen kann.
Neben unseren hauptamtlichen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer haben wir auch ehrenamtliche Unterstützung. Norbert ist einer von über 600 Ehrenamtlichen und setzt seine Freizeit für die Resozialisierung ein.Erfahren Sie hier mehr über das Engagement
in der ehrenamtlichen Bewährungshilfe.» Ich bin, was ich denke….
Leit- und Glaubenssätze von Menschen lassen sich verändern. Jeder Mensch kann, wenn der Leidensdruck stark genug ist, das aktuelle Buch seines Lebens zuklappen und ein neues unbeschriebenes Buch hervorholen, um sein Leben ab heute neu zu schreiben.
Ziele meiner Arbeit mit Klientinnen und Klienten sind ein besseres Selbstbewusstsein, Empowerment und die Reflexion eigener Stärken und Ressourcen. Unbewusste Ressourcen fördern und neue Ressourcen zu aktivieren, spornt die Klientinnen und Klienten an und sie erleben eine nie gekannte Selbstwirksamkeit und Motivation. «Norbert Gürtler, ehrenamtlicher Bewährungshelfer
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Resilienz-Förderin
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20. November 2020 - Bewährungshilfe
Resilienz bedeutet die Fähigkeit schwierige Situationen im Leben zu überstehen, ohne dauerhaft beeinträchtigt zu sein. Resilientes Verhalten ist erlernbar.
Es umfasst verschiedene Strategien, die dabei helfen Dinge emotional zu bewältigen oder auch ein Ziel fokussiert zu verfolgen. Es geht also darum unsere Klientinnen und Klienten zu ermutigen, an ihre Stärken und Ressourcen zu glauben und gestärkt aus Krisen hervorzugehen.
Die Selbstwirksamkeitserwartung wird durch Wertschätzung gestärkt und eine gemeinsame machbare Zielplanung erarbeitet. Es werden Ressourcen genutzt, erweitert und neue Strategien erlernt.Dabei möchten wir unsere Klientinnen und Klienten unterstützen, damit sie ein straffreies Leben führen können. Dies wiederum verhindert neue Opfer und macht unsere Gesellschaft ein Stück sicherer.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» In meiner Arbeit als Bewährungshelferin ist es mir wichtig meinen Klientinnen und Klienten immer wieder zu vermitteln, dass ich an sie und ihre Ressourcen glaube und auch ihre positiven Seiten sehe.
Menschen, die sich ermutigt fühlen, können so zuversichtlicher Veränderungsschritte wagen. «Bettina Veit, Bewährungshelferin
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
TATAUFARBEITER
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im Bild: Matthias Klaiber, Bewährungshelfer, Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
16. November 2020 - Bewährungshilfe
Das Ziel der Arbeit im Rahmen der Bewährungshilfe ist auf die zukünftige Straffreiheit der Klientinnen und der Klienten gerichtet.
Im Rahmen der Tataufarbeitung rekonstruieren wir zusammen mit der Klientin oder dem Klienten das Delikt und versuchen gemeinsam neue Handlungsalternativen zu erarbeiten.Das Ziel ist hier vor allem auch die Verantwortungsübernahme zu fördern und ein breiteres Verständnis für die Konsequenzen der Tat zu erarbeiten. So können beispielsweise fünf Minuten des Tatgeschehens ganze Jahre an Konsequenzen mit sich ziehen.
Es geht also darum sichtbar zu machen, welche Entscheidungen zu welchen langfristigen Konsequenzen führen. Oft sind unseren Klientinnen und Klienten die Folgen der Tat zunächst gar nicht bewusst.Die Erarbeitung der strafrechtlichen Vergangenheit bei der Bewährungshilfe ist ein wichtiger Baustein, damit Resozialisierung gelingen kann. Es werden konkrete Alternativen erarbeitet und zukünftige Risikosituationen sollen dadurch schneller erkannt werden.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
Zurück ins Leben
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13. November 2020 - Ehrenamtliche Bewährungshilfe
Herbert Brenner ist ehrenamtlicher Bewährungshelfer bei der BGBW und setzt sich im Raum Schwetzingen bereits seit über vier Jahren für die Resozialisierung ein.
Unterstützt wird er hierbei von seiner Teamleiterin Anna Abraham.
Wir freuen uns über den Artikel von Catharina Zelt (caz), der diese Woche in der Schwetzinger Zeitung erschienen ist.Mehr über die Arbeit von Herbert Brenner erfahren Sie im folgenden Artikel:
Quelle: Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH (Schwetzinger Zeitung)
REFLEXIONS-Trainer
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11. November 2020 - Bewährungshilfe
Damit Resozialisierung gelingen kann, muss eine Reflexion des Geschehen und des Verhaltens erfolgen. So übernimmt die Bewährungshelferin oder der Bewährungshelfer im Rahmen der Betreuung auch die Aufgabe als „Reflexions-Trainerin oder -Trainer“ und unterstützt die Klientin oder den Klienten dabei, alte Verhaltensmuster zu durchbrechen und damit einen neuen Weg in ein straffreies Leben einzuschlagen.Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Sein Verhalten zu reflektieren, bedeutet über sich selbst nachzudenken. Über die Frage, was die Gründe für Verhaltensmuster sind. Oft geschieht eine Reflexion bei Täterinnen und Tätern zu deren Selbstschutz nicht von selbst. Unter Anleitung kann im Rahmen der Bewährungshilfe trainiert werden, sich selbst einen Spiegel vorzuhalten.
In vielen Fällen geschieht dies erstmals überhaupt.
Zur Reflexion gehören dabei die Betrachtung der Ursachen und Wirkungen des eigenen Handelns, nicht nur für die Geschädigten, sondern auch für deren Umfeld, für die Gesellschaft und nicht zuletzt für die Klientinnen und Klienten selbst und deren/dessen sozialer Umgebung. «Thomas Eisenhofer, Bewährungshelfer
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Zweite Chance - aber nicht geschenkt!
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Im Bild: Angela Thieme (vorne) und Miriam Ernst, zwei unserer Stiftungsbeauftragten bei der BGBW
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22. Oktober 2020 - Bewährungshilfe
Ein ehemaliger JVA-Insasse berichtet über seine Schuldensanierung durch die Traugott-Bender-Stiftung und wie diese sein Leben verändert.Herr C. ist 60 Jahre alt und hat vier Jahre seines Lebens in einer Justizvollzuganstalt verbracht. Anschließend wurde seine Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt. Nun besucht er alle vier Wochen seine Bewährungshelferin und nimmt seine Gespräche zuverlässig wahr.
Herr C. hat einen großen Berg Schulden, der ihn sehr belastet. In unserem Interview erzählt er uns, wie ihm die Traugott-Bender-Stiftung hilft, eine neue Perspektive zu erarbeiten und wie sich diese Hilfe auf viele Bereiche seines Lebens auswirkt.Wann haben Sie das erste Mal von der Traugott-Bender-Stiftung erfahren?
Das erste Mal habe ich im Vollzug von der Stiftung gehört, da andere Insassen mit sehr langen Haftstrafen in Kontakt mit den Mitarbeitenden der Stiftung waren, um ihre Schulden zu bearbeiten.Wann kamen Sie dann in direkten Kontakt mit der Stiftung?
Das hat sich im Gespräch mit meiner Bewährungshelferin ergeben. Es war ein wichtiges Anliegen für mich. Ich wollte endlich wieder frei atmen. Die vielen Schulden haben bei mir Überforderung verursacht und mich in ein Loch befördert. Ich hatte keinen Überblick mehr und wusste gar nicht mehr, wen ich als erstes kontaktieren sollte. Ständig kamen neue Briefe von Inkassounternehmen und zum Schluss habe ich die Briefe gar nicht mehr geöffnet.
Meine Bewährungshelferin hat meine Belastung wahrgenommen und mein Anliegen aufgegriffen.
Sie hat mir von der Möglichkeit der Schuldensanierung im Rahmen meiner Bewährungsstrafe berichtet und mich dabei unterstützt, es in Angriff zu nehmen.Wie ist der hohe Berg Schulden entstanden?
Einige Dinge habe ich für meine Kinder gekauft, obwohl das Geld nicht da war. Aber meine Exfrau und ich haben oft auch sinnlos eingekauft.
Frau Thieme ergänzt, dass einige Schulden auch Folgen der Straftaten sind. So sind fast 7000 € Schulden aufgrund der Gerichtskosten entstanden.
Schulden auf die die Gläubiger lange warten müssten, denn zu holen ist bei Herrn C. nichts.Warum war es Ihnen ein sehr großen Anliegen die Schulden loszuwerden, zu pfänden war bei Ihnen ja nichts?
Zum einen möchte ich keine Schulden hinterlassen. Ich bin ja auch schon 60 und meine Kinder sollen keine Schulden erben.
Außerdem möchte ich den Gläubigern und der Gesellschaft zumindest einen Teil der entstandenen Schulden zurückbezahlen. Ich möchte Verantwortung übernehmen und mich mit meinen Fehlern auseinandersetzen.Wie läuft so eine Schuldensanierung ab? Was mussten Sie tun?
Zunächst mussten wir uns erst einmal einen Überblick über die Schuldensumme und die einzelnen Gläubiger machen. Alle Papiere ordnen, die einzelnen Gläubiger anschreiben. Und dann erstmal abwarten.
Außerdem habe ich mit monatlichen Raten eine Ansparsumme geleistet, mit der ich auch meine Zuverlässigkeit unter Beweis stellen konnte.Wie ging es dann weiter?
Gemeinsam mit meiner Bewährungshelferin und der Mitarbeiterin des Resozialisierungsfonds bei der BGBW konnten zwei Sanierungen durchgeführt werden. Ich zahle nun monatlich von meinem geringen Einkommen das Darlehen ab. Die Briefe von Gläubigern oder deren Vertretern sowie Ankündigungen von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen bleiben aus und ich nutze diese Chance, um bescheiden zu leben und sinnvoll einzukaufen. Es ist mittlerweile eine ganz andere Herangehensweise.War es schwer für Sie, diese Unterstützung anzunehmen?
Zunächst schon. Man fühlt sich als Abschaum und schämt sich für die Schulden. Ich bin mit 1 Jahr ins Heim gekommen und habe immer alles selbst geregelt.
Aber später habe ich erkannt, dass vieles ohne professionelle Unterstützung nicht geht und man manchmal auch einen Tritt in den „Allerwertesten“ braucht, um etwas zu verändern.Hat sich die Schuldensanierung auch auf andere Lebensbereiche ausgewirkt?
Definitiv. Ich habe wieder gelernt, selbstwirksam zu sein und mein Leben anders strukturiert.
Ich gehe viel laufen, male gern und schreibe auch an einem Buch. Ich möchte mit diesem Interview auf die Möglichkeiten aufmerksam machen und auch aufzeigen, wie sich die Bearbeitung von Schulden auf die Resozialisierung auswirken kann. Ich wünschte, dass viele Menschen auch solche Unterstützung erfahren könnten. Viele Menschen haben nur die Möglichkeit der Insolvenz und dies ist ein sehr langer beklemmender Prozess, bei dem die Gläubiger oft nichts bekommen.Vielen Dank für das Interview.
» Endlich schuldenfrei fühlt sich sehr befreiend an für meine Klientinnen und Klienten, oder die Vorstufe davon: eine zeitnahe Perspektive für Schuldenfreiheit. Schulden sind im Gegensatz zu psychischen, psychosozialen oder sozialen Problemen eher greifbar und konkret, eine Hilfe anzunehmen fällt leichter.
Wer während der Bewährungszeit schuldenfrei geworden ist oder bald schuldenfrei wird, kann viel positives für die eigene Zukunft mitnehmen: Durchhaltevermögen, eigenen Widerständen standhalten, Hilfe annehmen, eigene Probleme selber lösen, Lösungen erarbeiten und vor allem Selbstwirksamkeit! «Goran Topolic, Bewährungshelfer aus Freiburg
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg
Über die Stiftung:
Die Stiftung "Resozialisierungsfonds Dr. Traugott Bender" hilft überschuldeten, straffällig gewordenen Menschen aus Baden-Württemberg bei der Schuldenregulierung durch die Vergabe zinsloser Darlehen.
Gegründet wurde die Stiftung "Resozialisierungsfonds Dr. Traugott Bender" 1974. Sie ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Stiftungsvorstand ist das Justizministerium Baden-Württemberg.Ergänzende Informationen zur Stiftung und unseren Ansprechpartnerinnen finden Sie hier.
Zahl der Unterstellungen sinkt
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08. Oktober 2020 - Bewährungshilfe
Im Jahr 2013 lag die Zahl der Bewährungshilfe unterstellten Personen noch bei 21.243 in Baden-Württemberg. Im Jahr 2019 lag die Zahl bei 17.077 Personen.
Entgegen der medialen Wahrnehmung geht die Zahl der Straftäterinnen und Straftäter zurück, dies ermöglicht der BGBW eine intensivere und wirkungsvollere Betreuung der uns unterstellten Personen zu realisieren. Unsere Arbeit ist eine wichtige Säule der Kriminalprävention.
Wir bei der BGBW beraten auf der Grundlage hoher, sich stetig weiterentwickelnder Qualitätsstandards unsere Klientinnen und Klienten in der Bewährungshilfe. Dabei steht die BGBW in engem Dialog mit Gerichten, Staatsanwaltschaften und Kooperationspartnern. Die Vermeidung neuer Opfer und der respektvolle Umgang mit allen Klientinnen und Klienten stehen in der Betreuung an oberster Stelle. Wir bauen darauf, dass jeder eine positive Entwicklung durchlaufen kann und die Chance dazu verdient.Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.
» Wir freuen uns, dass über 80 % unserer Klientinnen und Klienten die Chance ergriffen haben und mit unserer Unterstützung ihre Bewährungszeit im Jahr 2019 erfolgreich beenden konnten. «
Volkmar Körner, Vorstand der Bewährungs- und Gerichtshilfe
Baden-Württemberg
Zahl der Unterstellungen sinkt
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02. Oktober 2020 - Bewährungshilfe
Die Unterstellung von Jugendlichen ist eine besondere Aufgabe und unterscheidet sich zum Teil von der Betreuung von erwachsenen Straftätern. Für Jugendliche ab ihrer Strafmündigkeit (14-17 Jahre und Heranwachsende 18-21 Jahre*) wird Jugendstrafrecht (JGG) angewandt. Dahinter steht der Erziehungsgedanke.
Jugendliche müssen ihre Rolle im Leben und in der Gesellschaft finden. Die Persönlichkeit wird in dieser Zeit ausgebildet. Damit tut sich unser Klientel häufig noch schwerer als andere Jugendliche in dem Alter. Sie fühlen sich oft benachteiligt, ausgegrenzt und missverstanden. Das führt u.U. zu deviantem Verhalten über ein jugendtypisches "normales Maß" hinaus und mündet in Straffälligkeit.Die Arbeit mit Jugendlichen ist sehr dynamisch, es passieren oftmals viele Veränderungen (Job, Schule, Beziehung, Probleme mit Eltern etc.) zeitgleich. Jugendliche sind betreuungsintensiver, auch weil Kooperationsarbeit mit anderen Beteiligten (Schule, Eltern, Jugendhilfe im Strafverfahren, Jugendamt etc.) besonders wichtig ist.
Das soziale Umfeld der Jugendlichen ist besonders wichtig und wird in die Betreuungsarbeit mit einbezogen.*Hier kann je nach Entwicklungsstand auch Erwachsenenstrafrecht (StGB) angewandt werden.
» Besonders schön an der Arbeit mit Jugendlichen ist die oft sehr ehrliche Art und Weise der Klienten, es geschieht viel über Beziehungsarbeit und man erhält als Bewährungshelfer oft die Autorität ein Ratgeber zu sein, weil sonst Ansprechpartner mit gutem Rat fehlen (in allen Lebenslagen und Fragen). Jugendliche sind oft auch dankbarer für die Arbeit, die man tut. Das gibt mir Antrieb. «
Ellen Sophia Engbrecht, Bewährungshelferin» Jugendliche haben mit unserer Hilfe die besten Erfolgsaussichten, eine Bewährung erfolgreich zu überstehen und sich in die Gesellschaft zu integrieren. «
Thomas Eisenhofer, Bewährungshelfer
Erfolgreiche Bewährungszeit in 2019
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18. September 2020 - Bewährungshilfe
"81,53 % unserer Klientinnen und Klienten durchliefen 2019 ihre Bewährungszeit im Kontext der Straf- und Strafrestaussetzung erfolgeich."
Wir setzen uns für die Resozialisierung ein. Jede erfolgreich durchlaufene Bewährungszeit macht unsere Gesellschaft ein Stück sicherer, verhindert neue Opfer und gibt unseren Klientinnen und Klienten eine neue Perspektive.
Resozialisierungshelfer auf vier Pfoten
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09. September 2020
Unsere Bewährungshelferin, Sina Walter, hat sich in ihrer Bachelorarbeit mit der Anwendung der hundegestützten Therapie und dem Nutzen der positiven Aspekte alleine schon durch die Anwesenheit von Hunden beschäftigt. Nun ist es ihr ein Anliegen, dies auch im Rahmen ihrer Tätigkeit als Bewährungshelferin umzusetzen. Sie berichtet uns von ihrer Liebe zu den Tieren und dem Ziel die hundegestützte Intervention in ihre Arbeit mit Straffälligen zu integrieren:"Nach meinem Jurastudium habe ich mich für die Arbeit in der Straffälligenhilfe entschieden und aus diesem Grund noch ein Duales Studium bei der BGBW in Konstanz absolviert. Seit meinem Abschluss im Jahr 2019 bin ich in der Einrichtung Reutlingen und seit April 2020 in den Außensprechstunden Rottenburg und Hechingen als Bewährungs- und Gerichtshelferin tätig.
Schon seit meiner Kindheit liebe ich Tiere und bin mit diesen aufgewachsen. Deshalb lag es für mich nahe, für meine Abschlussarbeit die Bereiche Straffälligenhilfe und Arbeit mit Tieren zu kombinieren.
Bei meiner Recherche bin ich auf unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten gestoßen, die bereits umgesetzt werden. Angefangen bei Hühnern in der JVA Ravensburg, über die Ausbildung von Blindenhunden in der JVA Hahnöfersand, bis hin zum Einsatz von Hunden und Pferden in der JVA Adelsheim im Projekt: „Resozialisierungshelfer auf vier Pfoten".
Mein Ziel war es, die Auswirkungen des Einsatzes von Tieren näher zu beleuchten und so entschied ich mich, dank der Unterstützung aus Adelsheim, für eine teilnehmende Beobachtung vor Ort.
Die Arbeit „Resozialisierungshelfer auf vier Pfoten" beschäftigt sich mit den Auswirkungen hundegestützter Interventionen auf die Emotionsregulation bei Insassen der JVA Adelsheim. Durch die Auseinandersetzungen mit den theoretischen Wirkmechanismen, den beobachteten, positiven Effekten aus meiner Arbeit und den weiteren Studien habe ich mich gefragt, warum diese Art der Intervention in der ambulanten Straffälligenhilfe noch keinen Platz gefunden hat.
Meine weitere Recherche brachte mich schließlich zu der freien Straffälligenhilfe und der PräventSozial gGmbH, die schon seit über einem Jahr mit dem Therapiehund „Watson" arbeiten und positiv darüber berichten. Aktuell wird das Projekt weiter ausgebaut. Ich habe mich einem thematischen Arbeitskreis angeschlossen und den Fachtag „Tiergestützte Interventionen im Strafvollzug" besucht, um den Erfahrungsaustausch, gerade in der Straffälligenhilfe und den nahestehenden Bereichen, zu etablieren.
Mein „Herzensprojekt" habe ich dann meiner Einrichtungsleiterin vorgestellt und nun im Rahmen der Agilität (s.u. Erläuterung) ein kleines Projekt ins Leben gerufen und werde mich nun intensiv mit der Umsetzung im Rahmen der Betreuung unserer Klientinnen und Klienten auseinandersetzen.Mittlerweile habe ich mir auch den bis dato noch unterfüllten Traum eines eigenen Hundes erfüllt. So ist seit Anfang Mai die mittlerweile acht Monate alte Mischlingshündin Pebbles aus Spanien (aus dem Tierschutz) bei mir eingezogen.
Nicht nur ich war von der Idee begeistert, deshalb musste ich nicht lange suchen, um zwei weitere Mitarbeiterinnen als Mitstreiterinnen zu finden. Mit von der Partie ist zum einen Stephanie Ginter mit ihrem fünf Jahre alten Wäller Harri. Ihr Rüde begleitet sie bereits seit einer Weile bei der Arbeit. Bisher noch nicht als „Resozialisierungshelfer“, doch einige positive Aspekte wurden bereits sichtbar, welche durch eine konzeptionelle und zielgerichtete Arbeitsweise noch mehr zu Tage treten sollen.
Evelyn Risow aus der Einrichtungszentrale Reutlingen und ihre vierzehn Wochen alte Berner Sennenhündin Vaiana unterstützen uns ebenfalls. Beide sind noch neu in der Materie und streben, genau wie wir, ab dem fünfzehnten Lebensmonat der Hunde die Begleithundeprüfung an.Alles in allem sind wir noch in den Kinderschuhen. Ein Hygienekonzept liegt bereits vor. Als nächste Schritte stehen die Konzeptentwicklung und die Evaluation der bisherigen Arbeit auf dem Plan. Weiter werden wir drei im Herbst einen Fachtag gemeinsam mit den Kollegen und Kolleginnen von PräventSozial gGmbH besuchen. Wir freuen uns, dass die BGBW uns unterstützt und wir weiter an unser Vision arbeiten können."
Erläuterung: Bei der Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg wurden agile Methoden implementiert - mit dem Ziel die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch mehr einzubinden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können so ihre Ideen einbringen und Projekte ins Leben rufen.
Sie arbeiten dann gemeinsam mit interessierten Kolleginnen und Kollegen an sogenannten „Sets", um Ihre Projekte zu verwirklichen und unsere Dienstleistung zu verbessern.
Corona und die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit
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18. August 2020
Die Kontakte sind reduziert, der Club ist geschlossen, Zuhause geht es drunter und drüber und das Einkaufen und der Besuch im Fitnessstudio sind nicht mehr so, wie sie einmal waren. Überhaupt ist nichts mehr wie es einmal war. Das ganze Leben hat sich nahezu grundlegend verändert.
Das alles ist schon belastend genug, wenn jedoch dazu auch noch Geldsorgen durch Jobverlust kommen, Wohnungsnot, eine Suchtproblematik oder sich die Einsamkeit durch die Kontaktreduktion breitmacht: Dann ist das für viele Menschen eine große psychische Herausforderung.Das Bundesministerium für Gesundheit hat einige Informationen zusammengetragen, um in Zeiten der Pandemie die psychische Gesundheit der Menschen zu unterstützen.
Einige Tipps, um künftig mit belastenden Situationen besser umzugehen erhalten Sie hier.Auch wir als BGBW sind für unsere Klientinnen und Klienten da und stehen ihnen in dieser Zeit unterstützend zur Seite.
Bitte wenden Sie sich bei Bedarf an Ihre Bewährungshelferin oder Ihren Bewährungshelfer in unserem Hause. Kontakt
Sie haben einen Termin mit Ihrer*m Bewährungshelfer*in?
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Um unseren Klientinnen und Klienten sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusätzliche Sicherheit zu ermöglichen, setzen wir auf eine Mund-Nasenbedeckung. Bitte beachten Sie folgende Hygienerichtlinie in unseren Einrichtungen.
Aktuelle Information aufgrund COVID-19
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Aufgrund der aktuellen Entwicklungen zu COVID-19 hat die BGBW umfangreiche organisatorische und personelle Maßnahmen ergriffen, die in allen Einrichtungen umgesetzt wurden.
Es geht darum, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und hierzu notwendige Sozialkontakte zu reduzieren.
In den Dienststellen der BGBW finden ausschließlich geplante Klientenkontakte (unter bestimmten Hygienevorkehrungen) statt. Wartesituationen der Klienten in den Räumen der BGBW werden vermieden. Alle Besprechungen, Veranstaltungen und sonstige Termine sind bis auf Weiteres abgesagt. Ausgenommen sind nur solche, die zur Fortführung des Dienstbetriebes zwingend notwendig sind.
Für weitere mögliche Fragen stehen wir Ihnen gern jederzeit zur Verfügung.
Wir bitten Sie für diese Maßnahmen um Ihr Verständnis. Bleiben Sie gesund!
Coronavirus in Deutschland und Baden-Württemberg
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Das neuartige Coronavirus breitet sich weiter im Land aus. Die Situation ändert sich von Tag zu Tag.
Aktuell informiert bleiben Sie unter: https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/startseite/
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Ausführliche Informationen zur
Ausbreitung in Deutschland und
weltweit erhalten Sie auf den
Seiten des Robert Koch Instituts:https://www.rki.de/DE/Content/
InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html
Wir bedanken uns!
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In Zeiten der sich rasant ausbreitenden Pandemie liegt der allgemeine Fokus auf den Entwicklungen rund um das Coronavirus. Für unsere Klientinnen und Klienten kommt diese Krise zu oftmals bereits vorliegenden Problemen hinzu. Deshalb ist es uns auch gerade in dieser Zeit wichtig, dennoch für sie da zu sein und erreichbar zu bleiben.Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Kreativität und Flexibilität um die Funktionalität in unseren Tätigkeitsfeldern zu gewährleisten. Danke auch für die Verantwortlichkeit gegenüber unseren Klientinnen und Klienten!
Bitte bleiben Sie alle gesund!
Rückblick 2019
Trauer um Landtagsabgeordneten
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Die BGBW trauert um den CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Bernhard Lasotta aus Bad Wimpfen, der am Freitag nach schwerer Krankheit verstorben ist. Der Vorstand spricht im Namen der gesamten BGBW seine aufrichtige Anteilnahme der Familie, den Angehörigen und Freunden aus.Wir danken Herrn Dr. Lasotta für sein großartiges Engagement in der Justiz- und Sozialpolitik. Er war den Anliegen der Bewährungs- und Gerichtshilfe gegenüber als Mitinitiator der Arbeitsgruppe „Moderner Strafvollzug" stets aufgeschlossen und hat die Zusammenarbeit aller Dienste der Justiz gefördert. Herr Lasotta war für uns ein kompetenter und stets wertschätzender Ansprechpartner.
Noch kurz vor Weihnachten durften wir dieses wertschätzende Statement von ihm erhalten, wofür wir sehr dankbar sind:
"Ich erwarte von der Bewährungshilfe in 2019 eine weiterhin engagierte und kompetente Arbeit zur Wiedereingliederung straffälliger Personen bei verstärkter Vernetzung mit allen anderen beteiligten Behörden und Stellen.
Der Bewährungshilfe und ihren Mitarbeitern wünsche ich für 2019, dass es ihnen auch künftig gelingt, das richtige Maß zwischen Hilfe und Kontrolle zu finden.
Ehrenamtliches Engagement in der Bewährungshilfe ist für mich essentiell. Ehrenamtliche Helfer leisten einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereingliederung von straffällig gewordenen Personen.
Bewährungshilfe finde ich wichtig, weil sie Verurteilten den Weg zurück in die Gesellschaft und in ein geordnetes Leben ebnet.
Jeder hat eine zweite Chance verdient und der präventive Aspekt muss immer wieder hervorgehoben werden.Für die CDU-Landtagsfraktion möchte ich mich bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für die engagierte und kompetente Arbeit bedanken. Ihnen allen wünsche ich für das neue Jahr Glück, Gesundheit und persönliches Wohlergehen."
Neujahrsgrüße aus der Politik
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... Der Bewährungshilfe und ihren Mitarbeitern wünsche ich für 2019 Gesundheit und das Quäntchen Glück. Für Sie und ihre Familien wünsche ich ein erfolgreiches Jahr 2019.... Bewährungshilfe finde ich wichtig, weil sie Menschen Rückkehr ermöglicht. Rückkehr in Beruf
und soziales Umfeld sind elementar für unsere Gesellschaft. Nur wenn uns Integration gelingt, können wir Menschen eine zweite Chance geben. Das ist wichtig, da wir Verantwortung tragen ehemaligen Straffälligen diese zu eröffnen und so unserem Rechtsstaat zu großer Akzeptanz zu verhelfen.... Ich erwarte von der Bewährungshilfe in 2019, Hilfe zur Selbsthilfe. Genauso wie sie es in den vergangen Jahren gelebt haben. Ich wünsche mir auch für die Zukunft eine offen und vertrauensvolle Zusammenarbeit, wie bisher.
... Ehrenamtliches Engagement in der Bewährungshilfe ist für mich eine wichtige Stütze in der alltäglichen Arbeit und darüberhinaus ein wichtiger Anker. Ein guter Rechtsstaat braucht die Anerkennung in der Gesellschaft. Durch die wichtige Verzahnung zwischen Ehrenamt und Bewährungshilfe gelingt es, diese Anerkennung stetig zu vertiefen. Sie ist der Anker in die Gesellschaft.
Jonas Nicolas Weber
Verbraucherschutz-politischer Sprecher, Tierschutzpolitischer Sprecher, Strafvollzugs-beauftragter
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... Der Bewährungshilfe und ihren Mitarbeitern wünsche ich für 2019 ein erfolgreiches und gutes Jahr!... Bewährungshilfe finde ich wichtig, weil Bewährung auf Eigenverantwortlichkeit setzt und vor dem Rückfall bewahren soll.
... Ich erwarte von der Bewährungshilfe in 2019, dass die erfolgreiche Arbeit auf hohem Niveau weitergeführt werden kann.
... Ehrenamtliches Engagement in der Bewährungshilfe ist für mich eine letztlich für alle wichtige und hilfreiche Aufgabe.
Prof. Dr. Ulrich Goll
Justizminister a.D., Landtagsabgeordneter, Sprecher für Recht und Medien, Innenpolitik, Strafvollzugsbeauftragter
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... Der Bewährungshilfe und ihren Mitarbeitern wünsche ich für 2019 viel Stärke und Zuversicht, um auch mögliche Rückschläge bei Klienten zu verkraften.... Bewährungshilfe finde ich wichtig, weil jeder Mensch es verdient hat, wieder in die Gesellschaft eingegliedert zu werden.
... Ich erwarte von der Bewährungshilfe in 2019 das gleiche große Engagement wie in den vergangenen Jahren zuvor.
... Ehrenamtliches Engagement in der Bewährungshilfe ist für mich eine unverzichtbare Rückkopplung in die Gesellschaft.
Jürgen FiliusLandtagsabgeordneter, AK-Vorsitzender Recht und Verfassung, Rechtspolitischer Sprecher, Sprecher für Hochschul-medizin, Strafvollzugsbeauftragter
„Die Balance zwischen Distanz und Nähe“
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„Ich wollte ein Ehrenamt mit Verantwortung ausüben - und einfach auch etwas Sinnvolles machen, das mich in andere Lebenswelten als meine eigene führt“, der ehrenamtliche Bewährungshelfer Aljoscha Friedrich berichtet über seine Tätigkeit bei der BGBW.
Gudrun Schikorra-Leidag, Abteilungsleiterin Bewährungshilfe Bruchsal
und der ehrenamtliche Bewährungshelfer Aljoscha Friedrich
Foto: Heike Schwitalla (Wochenblatt Redaktion)
Ehrenamt-Messe 2019
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Sonntag, 07. April 2019
Beginn: 11 Uhr, Ende: 17 UhrVeranstaltungsort:
Oberschwabenhalle
Bleicherstraße 20, 88212 RavensburgKommen Sie vorbei und lernen Sie unser Ehrenamt kennen!
Was genau macht ein Bewährungshelfer und für wen? Wie sieht ein Ehrenamt in der Bewährungshilfe aus und wie kann ich mich engagieren? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten Sie vor Ort.
Wir freuen uns auf Sie!
Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter: 0751 189 706-10 oder per E-Mail: ravensburg@bgbw.bwl.de
Tag des Ehrenamts 2019
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Am 23.03.2019 feierte die BGBW mit Vertretern der Justiz, Kooperationspartnern und ehrenamtlichen sowie hauptamtlichen Bewährungshelfern den Tag des Ehrenamts.Derzeit engagieren sich rund 600 Ehrenamtliche bei der Bewährungshilfe.
Der Justizminister Guido Wolf MdL (CDU) lobte die Arbeit der Ehrenamtlichen Bewährungshelfer in seinem Grußwort und bei einer Talkrunde zum Thema "eine lebendige Gesellschaft braucht Engagement":
"Sie tragen in erheblichem Umfang zur Wiedereingliederung straffällig gewordener Menschen in unsere Gesellschaft bei."
"Eine gelungene Resozialisierung sei die beste Versicherung gegen einen Rückfall in die Strafbarkeit."
Das Publikum durfte die Liveperformance des Künstlers Johannes Warth genießen. Gerade in der heutigen Zeit, benötigen wir mehr denn je Ermutigung, um das Gute zu sehen und daraus folgend zu säen.
Herr Warth brachte dies mit seiner Performance zu den "8 Samen der Achtsamkeit" sehr lebendig nahe.
Er trat auf als Ermutiger, Überlebensberater und Musiker und hat das Publikum begeistert!
www.johannes-warth.deDie ehrenamtlichen Bewährungshelfer Frau Fahr und Herr Weiligmann berichteten von ihren bisherigen Erfahrungen in der Betreuung der Klienten und von ihrer Mitarbeit in der Kontaktgruppe.
Nach dem Programm gab es Raum für einen gemeinsamen Austausch bei Buffet und Musik und einer Fotoausstellung, die die Arbeit der Bewährungshilfe wiederspiegelte.
Ein rundum gelungener Tag im Zeichen des Ehrenamts!
Tigers Career Day 2019
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Die Einrichtung Reutlingen hat sich im Mai am Tigers Carrer Day 2019 mit ihren drei Leistungsbereichen und dem Ehrenamt vorgestellt. Sowohl hauptamtliche als auch ehrenamtliche KollegInnen waren mit Simone Ilg, unserer Leiterin der Einrichtung Reutlingen, vor Ort und konnten viele spannende Gespräche mit interessierten Studierenden führen.
Vielen Dank für das große Interesse.
Täter-Opfer-Ausgleich auf dem Weg
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Bundesweite Kampagne vom 20. – 22. August in StuttgartMediatoren vom Jugendamt Stuttgart und der Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg waren an den drei Tagen präsent vor den Gerichten, um mit einer Bodenzeitung (entwickelt vom Servicebüro für Täter-Opfer-Ausgleich und Konfliktschlichtung) auf das Thema Mediation aufmerksam zu machen und ins Gespräch zu kommen.
Täter-Opfer-Ausgleich – eine Chance mitzubestimmen
Laut Gesetz haben alle Betroffenen und Verantwortlichen von Straftaten die Möglichkeit, einen Täter-Opfer-Ausgleich anregen zu können – unabhängig von der Schwere der Tat. Dennoch wissen und erfahren die wenigsten davon. Mit dieser bundesweiten Kampagne werden die Menschen über dieses Angebot informiert, um sich im Fall der Fälle mit der Frage auseinandersetzen zu können, ob ein TOA für sie das Richtige ist. Doch genau hierum geht es: um Information, Selbstbestimmung und Mitbestimmung!
Sie interessieren sich für ein Ehrenamt in der Bewährungshilfe?
Dagmar Brüssau
Tel.: +49 (0) 711 627 69-400
E-Mail: ehrenamt@bgbw.bwl.de
Bitte wenden Sie sich an mich.
Studien- oder Praktikumsplatz gesucht? Die BGBW ist die richtige Wahl!
Danijela Furthmüller
Tel.: +49 (0) 711 627 69-449
E-Mail:
danijela.furthmueller
@bgbw.bwl.de
Bitte wenden Sie sich an mich.